Zum Inhalt springen

Schimmel im Keller

Warum schimmelt mein Keller?

Ursachen & Lösungen

Der Sommer gilt für viele als die schönste Zeit des Jahres. Doch während die Sonne draußen strahlt, können im Keller oft feuchte und schimmelige Bedingungen entstehen. Besonders anfällig für Schimmel im Keller sind organische Materialien wie Holz (Regale) oder Leder (Schuhe), aber auch Kleidung und Koffer. In diesem Beitrag erfahren Sie, warum Schimmel im Keller besonders im Sommer auftritt und wie Sie effektiv vorbeugen können.

Ursachen für Schimmel im Keller im Sommer

1. Hohe Luftfeuchtigkeit:
Im Sommer ist die Luftfeuchtigkeit häufig sehr hoch, was gerade in Kellerräumen problematisch sein kann. Bei einer Luftfeuchtigkeit über 60 % steigt das Schimmelrisiko deutlich. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit halten, was bei unzureichender Belüftung in Kellern besonders schädlich sein kann.

2. Temperaturunterschiede:
An heißen Sommertagen bleibt die Temperatur im Keller oft kühler als draußen. Trifft warme, feuchte Luft auf die kalten Kellerwände, bildet sich Kondenswasser, das ideale Bedingungen für Schimmel im Keller bietet.

3. Schlechte Belüftung:
Keller sind häufig unzureichend belüftet. Stagnierende, feuchte Luft fördert das Schimmelwachstum, insbesondere in ungenutzten und geschlossenen Kellern.

4. Wasserschäden:
Starke Sommerregenfälle oder Hochwasser können zu Wasserschäden führen. Eindringendes Wasser in Kombination mit hoher Luftfeuchtigkeit verstärkt die Schimmelbildung, insbesondere bei Kondenswasser an Rohren oder Leitungen.

Vorbeugende Maßnahmen und Lösungen

1. Optimale Belüftung
Um Schimmel im Keller vorzubeugen, ist eine gute Belüftung der Kellerräume entscheidend. Lüften Sie bei kühlen Außentemperaturen früh morgens oder abends kurz (Stoßlüften für 5-10 Minuten), um frische, trockene Luft hereinzulassen. Lassen Sie im Sommer die Kellerfenster jedoch nie durchgehend offen, da die feuchte, warme Luft von außen das Schimmelrisiko erhöht.

2. Einsatz von elektrischen Luftentfeuchtern
Bleibt die Luftfeuchtigkeit trotz Lüftung hoch, kann ein Luftentfeuchter helfen, die Feuchtigkeit auf ein gesundes Niveau zu senken. Diese mobilen Geräte sind einfach zu bedienen und effektiv gegen Schimmel im Keller.

3. Isolierung verbessern
Eine gute Dämmung der Kellerwände und -rohre minimiert Temperaturunterschiede und Kondenswasserbildung. Optimieren Sie die Isolierung, um die Raumtemperatur stabiler zu halten und so das Schimmelrisiko zu verringern.

4. Regelmäßige Kontrollen
Überwachen Sie regelmäßig die Luftfeuchtigkeit und halten Sie Ausschau nach Feuchtigkeitsstellen oder Schimmelansätzen. Ein Hygrometer gibt Ihnen eine genaue Übersicht der Feuchtigkeitswerte im Raum. Je früher Sie auf Veränderungen reagieren, desto besser lassen sich größere Schäden und Schimmel im Keller vermeiden.

5. Sofortige Maßnahmen bei Wasserschäden
Beseitigen Sie Wasserschäden zügig und gründlich, um die Schimmelbildung einzudämmen. Trocknen Sie den betroffenen Bereich vollständig und beheben Sie die Ursachen der Feuchtigkeit.

6. Ausgiebig lüften im Herbst und Winter
Nutzen Sie trockene, kühle Herbst- und Wintertage, um den Keller gut zu durchlüften, da die kalte Außenluft Feuchtigkeit besser abtransportiert und die Raumluft im Keller trocknet.

Reinigung verschimmelter Gegenstände

Schimmel an Schuhen und Leder:

  • Entfernen Sie lose Schimmelpartikel mit einer weichen Bürste im Freien.
  • Sprühen Sie eine Lösung aus Wasser und Essig oder Isopropylalkohol auf die betroffenen Stellen und lassen Sie diese etwa 10-15 Minuten einwirken.
  • Reinigen Sie den Schimmel vorsichtig und lassen Sie die Schuhe vollständig trocknen.

Schimmel auf Kleidung:

  • Entfernen Sie lose Partikel mit einer weichen Bürste im Freien.
  • Sprühen Sie eine Lösung aus Wasser und Essig oder Zitronensaft auf die betroffenen Stellen und waschen Sie die Kleidung anschließend bei der höchsten zulässigen Temperatur.
  • Lassen Sie die Kleidung im Freien trocknen, um den Schimmel endgültig zu entfernen.

Schimmel auf Regalen:

  • Reinigen Sie Regale mit einer Lösung aus Wasser und Essig oder einem milden Reinigungsmittel.
  • Wischen Sie die Regale anschließend mit einem feuchten Tuch ab und lassen Sie sie an der Luft trocknen.

 

Langfristige Vorbeugung

  • Lagern Sie Kleidung und andere empfindliche Materialien an einem trockenen, gut belüfteten Ort.
  • Kontrollieren Sie regelmäßig den Keller und andere Räume auf Feuchtigkeit.
  • Stellen Sie eine gute Luftzirkulation sicher, um eine konstante Frischluftzufuhr zu gewährleisten.

 

Sollte sich der Schimmel bereits in den Wänden festgesetzt haben, empfiehlt es sich, einen Fachbetrieb für Schimmelsanierung oder einen Gutachter hinzuzuziehen.

Bauphysikalische Grundlagen von Schimmelbildung

Schimmelbildung ist häufig das Ergebnis ungünstiger Kondensationsprozesse, beeinflusst durch Temperaturverhältnisse und die spezifischen Eigenschaften der Kellerwandmaterialien. Kondensationsfeuchtigkeit entsteht, wenn warme, feuchte Luft auf eine kühle Oberfläche trifft, wie sie in Kellern durch die niedrigeren Wandtemperaturen oft gegeben ist. Die sogenannte Taupunkttemperatur, ab der die Luftfeuchtigkeit zu Wasser kondensiert, wird an diesen kühlen Wänden schnell erreicht. Wenn die Temperatur an der Wandoberfläche unterhalb der Raumtemperatur liegt, kondensiert die Luftfeuchtigkeit auf der Wand und begünstigt Schimmel.

Kellerwände, insbesondere in älteren Gebäuden, bestehen oft aus Materialien wie Beton oder Ziegel, die relativ wenig Wärme isolieren und anfällig für Temperaturunterschiede sind. Diese Materialien neigen dazu, Kälte aus dem Erdreich aufzunehmen, wodurch die Wandoberfläche noch weiter abkühlt und die Wahrscheinlichkeit von Kondensation steigt. Ungedämmte oder schlecht gedämmte Wände verstärken das Problem, da sie Kältebrücken bilden und die Oberflächentemperatur weiter senken.

Moderne Bauweisen empfehlen daher den Einsatz von geeigneten Dämmstoffen wie XPS-Platten (extrudiertes Polystyrol), die widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit und druckfest sind und so eine effektive Trennung von kalter Erdreich-Feuchte und dem Innenklima des Kellers bieten. Ergänzend tragen diffusionsoffene Putze wie Kalkputz dazu bei, Feuchtigkeit aus der Wand zu transportieren und reduzieren so die Gefahr von Kondensationsfeuchtigkeit auf den Wandoberflächen.

Feuchtemanagement in älteren Gebäuden

Gerade ältere Gebäude haben oft feuchtigkeitsanfällige Keller, die spezielle Maßnahmen benötigen. Schimmel im Keller ist in alten Häusern oft ein Problem, das gut im Auge behalten werden sollte. Hierbei könnten Sanierungsmöglichkeiten und geeignete Techniken wie Kellerabdichtung, Mauertrockenlegung und Luftzirkulation die Lösung sein, um Feuchtigkeit nachhaltig zu regulieren.

Einfluss des Klimawandels auf Luftfeuchtigkeit und Schimmelbildung in Gebäuden

Klimatische Veränderungen wirken sich zunehmend auf die Feuchtigkeit in Gebäuden aus und erhöhen das Risiko für Schimmelbildung. Extreme Wetterereignisse wie Starkregen und Überschwemmungen setzen Keller und Wände großer Wassermengen aus, die bei unzureichender Abdichtung in das Gebäude eindringen können. Gleichzeitig führen steigende Durchschnittstemperaturen und häufigere Hitzewellen zu einer höheren Luftfeuchtigkeit, die sich besonders negativ auf schlecht belüftete Räume wie Keller und Dachböden auswirken kann. Schimmel im Keller wird so immer öfter zum Problem.

Temperaturschwankungen verstärken dieses Problem zusätzlich: Wenn warme, feuchte Außenluft auf kühle Gebäudewände trifft, kann Kondensation entstehen. Diese Kondensfeuchtigkeit ist idealer Nährboden für Schimmelsporen. Um dem vorzubeugen, sind angepasste Lüftungs- und Dämmkonzepte wichtig, um Gebäude besser vor Feuchtigkeit und Schimmel zu schützen und die Innenraumluftqualität langfristig zu sichern.

Schimmelresistente Materialien und Ausbaumöglichkeiten

Zur Vorbeugung von Schimmelbildung im Keller können schimmelresistente Materialien wie Kalkputz, Lehmputz, spezielle Schimmel- und Feuchteschutzfarben sowie feuchtigkeitsbeständige Dämmstoffe wie Schaumglas oder extrudiertes Polystyrol (XPS) eingesetzt werden. Kalk- und Lehmputze sind alkalisch und wirken daher auf natürliche Weise antibakteriell und schimmelhemmend. Auch mineralische Dämmstoffe wie Schaumglas sind besonders widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit und verhindern, dass sich Schimmelsporen ansiedeln können. Ergänzend sind feuchteresistente Baustoffe wie Zementplatten oder Kalksandstein für Kellerwände geeignet, da sie wenig Feuchtigkeit aufnehmen und so das Risiko von Schimmelbildung reduzieren.

Gesundheitliche Auswirkungen von Schimmel und Raumluftqualität

Schimmel in Wohnräumen kann ernsthafte gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Insbesondere empfindliche Personen wie Kinder, ältere Menschen oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem sind gefährdet. Die folgenden gesundheitlichen Probleme können durch Schimmel im Keller oder Wohnräumen verursacht oder verstärkt werden:

1. Atemwegsprobleme und Asthma

Schimmelsporen gelangen leicht über die Atemwege in den Körper und können Reizungen der Atemwege auslösen. Dies kann zu Symptomen wie Husten, Atemnot und Halsschmerzen führen. Studien zeigen, dass das Einatmen von Schimmelsporen das Risiko für Atemwegserkrankungen, einschließlich Asthma, erheblich erhöhen kann. Für Menschen mit bereits bestehenden Atemwegserkrankungen wie Asthma oder Bronchitis kann Schimmel eine Verschlechterung der Symptome auslösen und sogar schwere Asthmaanfälle verursachen​

2. Allergische Reaktionen

Schimmelpilze produzieren Allergene, die allergische Reaktionen bei Menschen hervorrufen können, die empfindlich darauf reagieren. Diese Reaktionen äußern sich oft in Form von Symptomen wie Niesen, Juckreiz, Hautausschlägen und tränenden Augen. Besonders gefährlich ist es für Menschen, die bereits an Allergien leiden, da die Belastung mit Schimmelsporen die allergische Reaktion intensivieren und verschlimmern kann. Studien belegen, dass langanhaltender Schimmelkontakt das Risiko für die Entwicklung neuer Allergien ebenfalls erhöhen kann.

3. Mykotoxine und toxische Effekte

Einige Schimmelpilze wie Aspergillus, Penicillium und Stachybotrys (schwarzer Schimmel) können Mykotoxine produzieren, die beim Menschen toxische Reaktionen hervorrufen können. Diese Mykotoxine gelten als potenziell schädlich und können, wenn sie über längere Zeit eingeatmet oder aufgenommen werden, zu Symptomen wie Kopfschmerzen, Erschöpfung, Schwindel, Gedächtnisproblemen und anderen neurologischen Symptomen führen. Insbesondere schwarzer Schimmel ist für seine starke Toxizität bekannt und kann im Extremfall zu Organschäden führen.

4. Schwächung des Immunsystems

Langfristiger Kontakt mit Schimmel kann das Immunsystem schwächen und die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen. Besonders bei Personen mit geschwächtem Immunsystem, wie älteren Menschen oder Menschen mit chronischen Erkrankungen, kann Schimmel das Risiko für Infektionen wie Lungenentzündung und andere Erkrankungen erhöhen. Diese Gruppe ist besonders gefährdet, da ihr Körper durch die Immunreaktion auf Schimmel zusätzliche Belastung erfährt.

5. Haut- und Schleimhautirritationen

Direkter Kontakt mit Schimmel, insbesondere mit belasteten Materialien wie Kleidung oder Möbeln, kann Hautreaktionen wie Juckreiz, Rötungen oder Ekzeme verursachen. Bei empfindlichen Personen können diese Reaktionen schwer ausfallen und langanhaltend sein. Auch die Schleimhäute in Mund, Nase und Augen können betroffen sein, was zu Symptomen wie Augenbrennen und laufender Nase führen kann.

Kosten und Förderung von Schimmelpräventionsmaßnahmen

Finanzielle Aspekte und mögliche » Förderungen, die für Schimmelpräventionsmaßnahmen zur Verfügung stehen, können für Hausbesitzer relevant sein. In vielen Ländern gibt es Programme zur Förderung von energetischen Sanierungen, die auch Maßnahmen gegen Feuchtigkeit und Schimmel einschließen.

Zur Schimmelprävention in Wohngebäuden gibt es in Deutschland verschiedene Fördermöglichkeiten, die sowohl auf regionaler als auch auf Bundesebene angeboten werden. Diese Förderungen können Eigentümer von Häusern oder Wohnungen, die vorbeugende Maßnahmen zur Schimmelvermeidung oder Schimmelsanierungen planen, finanziell unterstützen. Hier sind einige der wichtigsten Förderprogramme und Zuschüsse:

1. KfW-Förderung für energetische Sanierung

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet Förderprogramme, die indirekt zur Schimmelprävention beitragen. Im Rahmen der „Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)“ unterstützt die KfW energetische Sanierungen und Einzelmaßnahmen, wie z. B. die Dämmung, den Einbau neuer Fenster oder die Erneuerung von Lüftungssystemen. Diese Maßnahmen helfen, Feuchtigkeit im Gebäude besser zu regulieren und Schimmelbildung vorzubeugen. Insbesondere förderfähige Lüftungssysteme sind sinnvoll, um eine ausreichende Belüftung sicherzustellen und Schimmelgefahr zu reduzieren.

» Kreditprogramm 261 Wohngebäude – Kredit – Haus und Wohnung energieeffizient sanieren – bis zu 150.000 Euro Kredit je Wohn­einheit für ein Effizienzhaus
» Zuschuss Nr.458 Bundesförderung für effiziente Gebäude Heizungsförderung für Privatpersonen – Wohngebäude: für den Kauf und Einbau einer neuen, klimafreundlichen Heizung

2. BAFA-Förderung für Lüftungsanlagen

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet im Rahmen des Programms zur Förderung effizienter Gebäude ebenfalls Fördermittel für Lüftungsanlagen. Diese Systeme tragen dazu bei, Feuchtigkeit aus Innenräumen abzuleiten und damit Schimmelbildung zu verhindern. Die BAFA bezuschusst moderne, energieeffiziente Lüftungssysteme, die nicht nur für ein besseres Raumklima sorgen, sondern auch zur Reduktion von Schimmel beitragen können.

3. Förderung durch Bundesländer und Kommunen

Viele Bundesländer und Kommunen bieten zusätzliche Förderungen für Schimmelprävention und Feuchtesanierung an. Diese Programme sind regional unterschiedlich, umfassen jedoch häufig Zuschüsse oder zinsgünstige Kredite für Maßnahmen wie Abdichtung und Sanierung von Feuchteschäden im Keller oder für die Installation von Lüftungssystemen. Es lohnt sich, sich bei lokalen Behörden oder über kommunale Webseiten über solche Förderprogramme zu informieren.

4. Zuschüsse für Schimmelgutachten und Beratung

Einige Kommunen und Städte fördern auch die Erstellung von Schimmelgutachten und Beratungen durch Sachverständige. In solchen Fällen erhalten Hausbesitzer einen Zuschuss oder eine kostenlose Beratung, um Schimmelquellen aufzuspüren und präventive Maßnahmen zu ergreifen. Der Fokus liegt dabei oft auf präventiven Maßnahmen und der Identifizierung struktureller Schwachstellen.

5. Förderung durch das Umweltbundesamt (UBA)

Das Umweltbundesamt bietet teilweise Informationsmaterialien und Programme zur Verbesserung der Wohnraumqualität und Vermeidung von Schimmelbildung. Diese Programme sind meist auf Sensibilisierung und Beratung fokussiert und helfen Hausbesitzern, optimale Wohnbedingungen zu schaffen, die Schimmelbildung vorbeugen.

Für aktuelle Förderbedingungen und regionale Programme lohnt es sich, sich bei den zuständigen Stellen (KfW, BAFA, lokale Behörden) zu informieren oder auch direkt eine Fachberatung einzuholen. Durch die richtige Kombination von Dämmung, Lüftung und weiteren Sanierungsmaßnahmen können Sie nicht nur Schimmel vorbeugen, sondern auch Energie sparen und die Wohnqualität steigern.

Langzeitüberwachung und Smart-Home-Lösungen zur Feuchtigkeitskontrolle

Moderne Technologien wie Sensoren zur Feuchtigkeitsmessung und die Integration in » Smart-Home-Systeme ermöglichen eine kontinuierliche Überwachung und automatisierte Belüftung. Informationen über solche Lösungen und deren Vorteile für den Kellerbereich könnten Hausbesitzer bei der Digitalisierung ihrer Gebäudewartung unterstützen.